Zimtöl unterstützt bei Borreliose

Zecken sind kleine blutsaugende Plagegeister, die der Unterklasse der Milben angehören. Sie sind weltweit verbreitet und kommen eigentlich überall vor, wo sich potentielle „Opfer“ finden.

Das Problem bei Zecken ist, wie auch bei allen anderen blutsaugenden Parasiten, welche von Wirt zu Wirt wechseln, dass beim Saugvorgang Krankheitserreger übertragen werden können. Im Fall der Zecke ist dies u.a. der Erreger Borrelia burgdorferi, welcher die bekannte Lyme-Borreliose auslösen kann.
Um sich bei einem Zeckenbiss vor einer möglichen Infektion mit Borrelien zu schützen, ist besonders entscheidend, wie lange sich die Zecke bereits am Körper festgesaugt hat. Untersuchungen haben gezeigt, daß innerhalb der ersten zwölf Stunden fast keine Übertragung des Erregers stattfindet. Erst nach 24 Stunden unbehelligten Saugens am Wirt kann eine infizierte Zecke Krankheitserreger übertragen. Die Übertragungsrate zu diesem Zeitpunkt liegt bei etwa 30%. Setzt die Zecke den Saugvorgang fort, so erhöht sich die Übertragungsrate nach 48-72 Stunden auf fast 100%!
Der Grund für diese verzögerte Übertragung liegt darin, dass die Borrelien im Mitteldarm der Zecke schlummern. Erst wenn die Zecke eine Blutmahlzeit zu sich nimmt und den Borrelien damit Nährstoffe liefert, erwachen diese aus ihrem Dornröschenschlaf und wandern nach etwa 24 Stunden aktiv aus dem Darm der Zecke in die Speicheldrüsen. Von dort aus können sie dann beim Saugen in die Wunde abgegeben werden.
Um so schneller eine Zecke entdeckt und fachgerecht entfernt wird, um so geringer ist also das Risiko einer Borrelien-Infektion! Beim Entfernen der Zecke ist es sehr wichtig, dass diese nicht gequetscht wird, weil es sonst passieren kann, dass Borrelien aus der Zecke in die Wunde „injiziert“ werden. Auch die veraltete Methode Zecken mit Öl zu beträufeln, um sie zu ersticken, kann dazu führen, dass die Zecke sich erbricht und Borrelien in die Einstichstelle abgegeben werden.
Ist es dennoch zum Zeckenbiss gekommen und die Zecke wurde nicht schnell genug entfernt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Besonderes Augenmerk gilt einer um die Einstichstellen beginnenden Rötung. Diese erscheint frühestens eine Woche nach dem Zeckenbiss, ist meist schmerzlos und juckt selten. Wenn sich die Rötung zeigt, ist sie meist vier Zentimeter groß und wächst täglich um ungefähr drei Millimeter. Die maximale Ausdehnung liegt bei etwa 30 Zentimeter.
Diese so genannte Wanderröte ist ein deutliches Zeichen für eine Lyme-Borreliose. Die gängige Behandlung ist eine 30-tägige Antibiotika-Gabe.
Die Mehrheit der Lyme-Patienten kann mit der 30-Tage-Antibiotika-Behandlung geheilt werden. Dennoch leiden etwa 10-20% der Betroffenen auch später an einem längeren Lyme-Krankheitssyndrom (PTLDS). Als Ursache vermutet man, dass durch die Antibiotika-Behandlung nicht alle Borrelien abgetötet wurden.
Die Symptome, welche eine solche „chronische Lyme – Borreliose“ mit sich bringt, sind sehr vielfältig und wandlungsfähig.
Mögliche Symptome sind u.a.:
  • Arthritis (etwa 50% der Betroffenen bekommen Arthritis!)
  • Depressionen, Angststörungen
  • Gelenkschmerzen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Kurzzeitgedächtnis und Konzentration verschlechtern sich
  • Müdigkeit, teilweise über Jahre
  • Muskelschmerzen
  • Taubheitsgefühl bis hin zu Gefühlsverlust in den Gliedmaßen
  • Taubheitsgefühl im Gesicht mit tw. eingeschränkten Hör- und Sehvermögen
Die Behandlung einer chronischen Lyme – Borreliose ist schwierig. Meist wird eine weitere Antibiotika-Behandlung vorgeschlagen. Der Erfolg ist allerdings mehr als ernüchternd. Studien zeigten nur wenig Unterschied zwischen Patienten, welche eine weitere Antibiotika-Behandlung bekam und jenen, die sich gegen eine weitere Gabe entschieden.
In der Naturheilkunde wird schon länger Zimtöl gegen Zeckenbisse und zur Behandlung von Borreliose eingesetzt. Wissenschaftliche Beweise für diese Behandlung suchte man bisher leider umsonst.

Eine brandneue in-vitro-Studie, welche in Zusammenarbeit von amerikanischen und schweizer Wissenschaftlern entstand, ändert das jetzt. Die Studie untersuchte die Aktivität von 34 ätherischen Ölen gegen stationäre Phasenzelle von B. burgdorferi. Oregano, Zimtrinde, Nelkenknospe, Citronella und Wintergrün zeigten bei einer geringen Konzentration von 0,25% mehr Aktivität gegen stationäre Phasenzelle von B. burgdorferi, als das sonst eingesetzte und zurzeit stärksten Antibiotikum auf dem Markt: Daptomycin (40 MikroM)! 
Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft auch in-vivo-Studien diese Ergebnisse stützen.
Wer von einer Zecke gebissen wurde oder unter einer chronische Lyme – Borreliose leidet, kann parallel zur ärztlichen Behandlung oder an diese anknüpfend, eine Mischung aus Zimt-, Nelkenknospen- und Mohnöl verwenden. Von der Mischung werden 3 – 4 x täglich 4 Tropfen auf ½ Glas heißes Wasser eingenommen.
Auch äußerlich kann Zimtöl eingesetzt werden. Dazu mischt man 5 – 10 Tropfen Mohn-Zimt-Öl in 100 ml Oliven- oder Mohnblütenöl und schüttelt die Mischung kräftig unter. Dieser Mix kann mehrmals täglich äußerlich auf durch Zeckenbisse verursachte Hautveränderungen und Rötungen eingerieben werden. Wichtig ist, dass die Zecke vorher fachgerecht entfernt wurde!
Auch Grapefruitekern-Extrakt ist laut einer norwegischen Studie aus dem Jahr 2007 gegen Borrelia burgdorferi wirksam [3] und kann parallel zur ärztlichen Behandlung oder an diese anknüpfend eingenommen werden.
[1] Ginsberg HS: Transmission risk of Lyme disease and implications for tick management.; Am J Epidemiol. 1993 Jul 1;138(1):65-73.
[2] Feng J, Zhang S, Shi W, Zubcevik N, Miklossy J, Zhang Y: High Activity of Selective Essential Oils against Stationary Phase Borrelia burgdorferi.; bioRxiv preprint first posted online May. 17, 2017
[3] Brorson O, Brorson SH: Grapefruit seed extract is a powerful in vitro agent against motile and cystic forms of Borrelia burgdorferi sensu lato.; Infection. 2007 Jun;35(3):206-8.